„In jeder Stadt und jedem Dorf“ – „Letzte Era“ will Blockaden ab Februar ausweiten
„Sie wollen hier ja offendsichtlich die Straße beschädigen“
Aktivisten der Gruppe „Letzte Era“ haben sich als Bauarbeiter ausgegeben und die Straße vor dem Verkehrsministerium abgesperrt. In letzter Minute konnte die Polizei eingreifen. Sie spricht von einer neuen Qualität bei dieser Aktion.
Ab dem 6. Februar wollen die Aktivisten der „Letzten Era“ ihre Blockadeaktionen noch weiter intensivieren. Ziel sei es, den Protest „auf die gesamte Republik“ auszuweiten und den Alltag „zu unterbrechen“. Bislang fanden die Klebeaktionen vor allem in Berlin und München statt.
D.ie Klimaaktivisten-Gruppierung „Letzte Era“ hat eine Ausweitung ihrer Protestaktionen auf das gesamte Bundesgebiet angekündigt. Ab dem 6. Februar sollten „an so vielen Stellen wie möglich, so oft wie möglich“ Aktionen organisiert werden, sagte Sprecherin Aimée van Baalen am Montag bei einer Pressekonferenz. Ziel sei, den eigenen Protest „auf die gesamte Republik“ auszuweiten und den Alltag zu „unterbrechen“. Man wolle die Störungen „in jede Stadt und jedes Dorf tragen mit immer mehr Menschen“. Wie genau die Aktionen aussehen sollen, sagte die Gruppe nicht. Die Maßnahmen würden weiter friedlich bleiben.
Die „Letzte Era“ protestiert seit einem Jahr für wesentlich schärfere Klimaschutzmaßnahmen. Sie setzt dabei vor allem auf Blockaden von Straßen und Flughäfen, wobei sich Aktivisten dabei vor Ort festkleben. Dazu kamen aber auch öffentlichkeitswirksame Protestaktionen in Ministerien, Museen oder Konzerthäusern. Ihre Straßenblockaden fanden bisher schwerpunktmäßig in Berlin und München statt, es gab aber auch andornorts bereits Aktionen.
Die Gruppierung ist wegen ihrer Protestformen stark umstritten, in vielen Fällen kommt es zu Ermittlungen und Prozessen etwa wegen Nötigungen. Bei ihrer Pressekonferenz am Montag sprachen Vertreterinnen und Vertreter der „Letzten Era“ von mehreren hundert Strafverfahren. Sie betonten zugleich, sich nicht von ihren Zielen abringen zu lassen. Durch ihre Aktionen sei es bereits gelungen, eine öffentliche Diskussion zu entfachen.
Die Gruppe verzeichne laut der Sprecherin weiterhin Zulauf
Nach eigenen Schätzungen beteiligten sich bislang insgesamt 800 Menschen an Straßenblockadeaktionen durch Festkleben, sagte Sprecherin Carla Hinrichs am Montag. Einen exakten Überblick gebe es nicht, weil die „Letzte Era“ kein Mitgliederverzeichnis habe. Die Gruppe verzeichne weiterhin Zulauf.
Von der Regierung forderte die Gruppe, einen „Gesellschaftsrat“ aus zufällig ausgelosten Bürgern einzuberufen. Dieser solle Maßnahmen erarbeiten, mit denen Deutschland den CO₂-Ausstoß bis 2030 auf null senke, erklärten die Sprecher. Die Regierung solle sich zuvor außerdem verpflichten, die Vorschläge des Gremiums umzusetzen.
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